Grabstein D10

alte Grabstein-Nr. 21

Name: Klocke  

geb.: 26.4.1820 und 6.8.1814
gest.: 14.1.1861 und 16.2.1869
Lebensalter: 41 und 55 Jahre

Ort: Röntorf

Foto: Margit Lenniger 2012
Inschrift

Hier
ruht in Gott
weiland
Wilhelmine Caroline
Charlotte Klocke
zu Röntorf
geb. Meier zu Lockhausen
geb. am 26. April 1820
gest. am 14. Januar 1861.

Inschrift

Hier
ruht in Gott
weiland
Friedrich August Klocke
zu Röntorf
geb. am 6. August 1814
gest. am 16. Februar 1869

Inschrift hinten

Dem treuen Eltern

Das Band, das uns verbindet.
Löst weder Zeit noch Ort,
Was in dem Herrn sich bindet,
Das währt in ihm auch fort.

Das Grabmal besteht aus einem etwa meterhohen Sockel mit einem Steinkreuz darauf. Friedrich August Klocke besaß neben seinem elterlichen Hof in Röntorf Nr. 36, den ihm sein unverheirateter Halbbruder Christian Philipp, der eigentliche Anerbe, abgetreten hatte, auch den Hof Mittelste Klocke Nr. 37 (nach dem Tod eines weiteren Halbbruders Simon Philipp geerbt, s. Grabstein B5) sowie den Hof Petersmeier Nr. 38. 

Das Gut Röntorf gelangte später durch Heirat in den Besitz der Familien Schemmel aus Wüsten und Henke. (Quelle: Nicolas Rügge, Die Grabsteine an der Kirche in Talle) 

Die Buchstaben sind eingeritzt, nicht erhaben und bestehen aus Groß- und Kleinbuchstaben, sie kommen unserer Schreibweise heute bereits näher. Auch dass zusätzlich der Geburtsname erwähnt wird, war zu den Zeiten der älteren Grabsteine nicht üblich, als vor allem der Name des Hofes von Bedeutung war. Auch die Bedeutung des „Bandes im Herrn“ zu den „treuen Eltern“ in Reimform an Stelle eines Bibelworts auf dem Grabstein mag man als eher modern empfinden.

Beim Geburtsjahr hatte sich der Steinmetz wohl zuerst verhauen. Wenn man genau hinsieht, erkennt man, dass wohl versehentlich dort das Sterbejahr eingearbeitet wurde. Das „Cover-up“ korrigiert die 1861 dann noch zum korrekten Geburtsjahr 1820. 

Unter diesem Grabmal wurde von Frank Stölting mit dem Bagger eine bis dahin unbekannte sehr große Grabplatte (G1) des "Provisors der Kirchen Talle" gefunden (siehe Bild oben), auch mit dem Familiennamen Klocke, die nun aufrecht am Anfang des Kirchhofes steht.

Detailfoto: Thomas Kriete 2021